Die Provinz Ratanakiri
Ratanakiri ist eine Provinz im Nordosten Kambodschas, angrenzend an Laos im Norden und Vietnam im Osten. Der Name der Provinz geht auf die vielen Edelsteinminen im Gebiet zurück („Ratna“ = Edelstein, „Giri“ = Berg). Ratanakiri bedeutet demnach „Edelsteinberg“.
Nach Ratanakiri zieht es vor allem Liebhaber von unberührter Natur und Trekking. Mit viel Glück können in den Nationalparks sogar freilebende Tiger beobachtet werden. Außerdem lockt Ratanakiri mit Touren zu Wasserfällen, Dörfern ethnischer Minderheiten oder dem sagenumwobenen Yaklom-See.
Die Hauptstadt Banlung
Die Provinzhauptstadt Banlung liegt im Zentrum von Ratanakiri, was die Stadt zu einem idealen Ausgangspunkt für Ausflüge in die Umgebung mit ihrer reizvollen Landschaft macht. Etwa einen Kilometer außerhalb der Stadt kann das Wat Rahtanharahm besichtigt werden. Im Inneren des Wats befindet sich ein großer liegender Buddha, dazu bietet sich eine schöne Aussicht auf die Landschaft. Auch eine Tour zu einer der bekannten Edelsteinminen (z.B. Bay Srok) ist von Banlung aus möglich.
Der Yaklom See
Unweit von Banlung liegt inmitten des Urwalds der Yaklom See. Vor etwa 4.000 Jahren entstand der etwa 800 Meter breite kreisrunde See im Krater eines Vulkans. Ein drei Kilometer langer Wanderweg führt durch den üppigen Wald rund um den See. Unter den indigenen Hochland-Khmer gilt der See als heilig. Baden im See ist erlaubt, aus Rücksicht vor den Geistern des Sees sollte jedoch ein T-Shirt getragen werden.
Das Lumphat Tierschutzgebiet
Circa 50 Kilometer von Banlung entfernt liegt das Lumphat Tierschutzgebiet. Das 2.500 Quadratkilometer große Gebiet ist Teil des größten Schutzgebietes in Südostasien. In den dichten Wäldern lebt eine Vielzahl gefährdeter Tiere wie Tiger, Gauren, Banteng, Leoparden und Muntjaks. Außerdem finden sich verschiedene Vogelarten – Pfaue, Adjutantenstörche, Saruskraniche oder Riesenibisen.
Die vier Wasserfälle in Ratanakiri
Eines der Highlights der Provinz sind die vier Wasserfälle in der näheren Umgebung von Banlung. Auf der Anfahrt durchquert man den Urwald und fährt an großen Plantagen vorbei. Die Wassermenge in den Wasserfällen hängt stark von der Jahreszeit ab, vor allem zwischen März und Mai führen diese eher weniger Wasser. Mit 25 Metern Höhe ist der Cha Ong Wasserfall der Größte der vier. Im gleichnamigen Dorf lebt die indigene Minderheit der Kreung.
Der Virachey Nationalpark
Der 1993 gegründete Virachey Nationalpark liegt im Norden von Ratanakiri und reicht bis in die Nachbarländer Laos und Vietnam. Grenzübergreifend erstreckt sich der Park über 7.000 Quadratkilometer, womit er der größte Nationalpark Kambodschas ist. Wie auch das Lumphat Schutzgebiet leben hier viele Vogel- und Wildtierarten, darunter Elefanten, Tiger und Bären. Innerhalb des Parks lebt auch eine der größten Populationen des erst 2010 entdeckten nördlichen Gelbwangengibbon.
Dörfer von ethnischen Minderheiten
In der Provinz Ratanakiri leben insgesamt 21 ethnische Minderheiten mit verschiedenen Kulturen und eigenen Sprachen. Die Bekanntesten darunter sind Kreung, Brau, Charai, Kaco und Tampuan. In den Grenzgebieten leben auch Gruppen von Laoten, Vietnamesen und Chinesen. Ein Besuch eines der Dörfer ist besonders zu einer der traditionellen Veranstaltungen spannend.