Ein Besuch in Rantepao
Rantepao ist eine Kleinstadt auf der indonesischen Insel Sulawesi. Sie zählt etwa 43.000 Einwohner und liegt im Tana Toraja Hochland. Die Gegend ist wegen der hier lebenden Toraja ein gern besuchtes Ziel bei Reisenden. Ihr ausgeprägter Beerdigungs- und Totenkult so wie ihre typische Architektur machen Rantepao zu einem besuchenswerten Ort.
Seit der Öffnung für Besucher in den 1970er Jahren hat sich Rantepao zum Ausgangspunkt für Touren in die Region entwickelt und die Infrastruktur hat sich vergleichsweise gut entwickelt. Da die Stadt das kulturelle Zentrum der Toraja ist, ist das Stadtbild sehr von ihrer typischen Architektur geprägt. Auch städtische und kirchliche Gebäude wurden im Stile des traditionellen Tongkonan-Hauses mit einem geschwungenen bootsförmigen Dach erbaut. Eine alte Sage besagt, die Vorfahren der Toraja haben nach ihrer Ankunft aus Mangel an Häusern unter ihren Booten gelebt. Im Gegensatz zum Großteil von Indonesien sind die Toraja heute mehrheitlich evangelisch. So gibt es hier anstelle der Moscheen von ihnen geprägte Kirchenbauten.
In der Stadt selbst gibt es nur wenige nennenswerte Sehenswürdigkeiten. Zu nennen ist hierbei das Denkmal für den Freiheitskämpfer Pong Tiku, der einen Aufstand gegen die niederländischen Kolonialherren führte. Weitere Sehenswürdigkeiten findet man im Tana Toraja Hochland.
Das Tana Toraja Hochland
Im Tana Toraja Hochland lebt mit den Toraja eine von noch circa 300 indonesischen ethnischen Minderheiten. In der bergigen Umgebung finden Sie malerische Reisfelder und typische Toraja Dörfer, in denen Kuhhörner und Holzschnitzereien deren traditionelle Häuser zieren. Die Toraja sind vor allem für ihre spezielle Architektur und feierliche Toten- und Bestattungszeremonien bekannt, die es sonst nirgends in dieser Form gibt. Einige ihrer traditionellen Rituale wurden während der niederländischen Kolonialzeit verboten, ihr Totenkult mit beeindruckenden Beerdigungsritualen ist jedoch bis heute erhalten geblieben.
Stirbt ein Toraja, so weilt seine Seele so lange auf Erden, bis die Familie ihm eine würdige Bestattung zuteilwerden lassen kann. Die oft über mehrere Tage währende Zeremonie, in deren Verlauf Dutzende von Tieren geopfert werden, ist ein extrem bedeutendes Ereignis für die Toraja. Falls während ihres Aufenthalts in Rantepao in einem der umliegenden Dörfer eine Beerdigung stattfindet, sollte ein Besuch auf jeden Fall mit ins Programm aufgenommen werden.
Bei einer Tour durch die Gegend entdecken Sie verschiedene malerische Dörfer, die von Reisterrassen und Bambuswäldern umgeben sind. Sie erfahren mehr über den Totenkult und sehen die Babygräber im Stamm eines uralten dicken Baums, die berühmten Höhlengräber mit den Tau Tau-Puppen (Abbildern der Verstorbenen) sowie die Höhlen im Bestattungsfelsen.
Ein weiteres Highlight ist der Besuch von Kete Kesu, eines der ältesten Dörfer der Toraja mit seinen hängenden Felsengrabstätten am Rande des Dorfes. Spazieren Sie durch die Reihen der kunstvollen Tongkonan Häuser mit ihren Satteldächern, bewundern Sie die traditionellen Reisspeicher und erhalten einen Eindruck vom täglichen Leben der Einwohner.
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