Gerade bin ich zurück aus Indonesien, dem Land der 17.000 Inseln. Indonesien ist somit der weltgrößte Inselstaat und ich bin stark beeindruckt von all den unterschiedlichen Landschaften, Kulturen und Attraktionen. Ich habe viel erlebt, aber es gibt noch soviel mehr zu erkunden.
Java, Sulawesi, Lombok oder Bali, welche Insel ist die Schönste? Ja, diese Frage ist kaum zu beantworten, jede der Inseln verfügt über ihre eigenen wunderschönen Höhepunkte.
Meine erstes Wow-Erlebnis in Indonesien war auf Java
Gefühlt mitten in der Nacht versammelt sich ein Grüppchen von Touristen in der Lobby des Manohara Hotels. Um 5 Uhr morgens nimmt der Guide uns in Empfang, mit einer Taschenlampe ausgestattet und los geht der Fußweg zum nahen buddhistischen Tempel, der bisher noch nicht zu sehen ist.
Angekommen am Eingangstor laufen wir langsam die Treppen der Stufenpyramide hinauf und passieren sechs Tore, bisher ist es noch ziemlich dunkel und alle sind erst einmal mit dem Frühsport voll auf beschäftigt. Oben angekommen, suche ich mir ein schönes Plätzchen und gönne mir eine Verschnaufpause, so langsam dämmert es ein klein wenig. In Ruhe genieße ich diese mystische Stimmung, die hin und wieder von Taschenlampenstrahlen unterbrochen wird.
Da es bewölkt ist, erreichen uns die ersten Sonnenstrahlen nicht direkt, aber der Tempel erwacht aus dem Schlaf und erst jetzt kann ich wirklich sehen, welch unglaubliche Bauwerke um mich herum stehen: 76 Stupas stehen hier auf drei runden Plattformen, die um die zentrale Stupa in der Mitte dieser Pyramide angeordnet sind. Diese Glocken ähnlichen Gebilde haben in ihrem Inneren jeweils eine Buddha Statue versteckt.
Weiter unten auf dieser riesigen Pyramide sind rechteckige Plattformen zu erkennen.
Hier verbringe ich die nächste Stunde damit, mir die in Stein gehauenen Reliefs anzusehen. Das Leben und Wirken Buddhas ist hier auf fünf Kilometern dargestellt und wird von meinem Guide gerne nacherzählt. Die Bilder lassen mich erahnen, wie die Menschen um das Jahr 800 n. Chr. , als der Tempel erbaut wurde, hier in Zentraljava gelebt haben. Ihre Tänze, Kleider und Häuser haben sie in den Bilderreihen verewigt.
Die Geschichte von Borobudur
Der Tempel hat schon einiges erlebt, wohl um das Jahr 1.000 n. Chr. geriet er in Vergessenheit vielleicht dadurch, dass er von einer Lavaschicht begraben war. Er wurde erst nach seiner Wiederentdeckung im 19. Jahrhundert erneut ans Tageslicht gebracht. Nach vielen Restaurierungen zählt der Borobudur seit 1991 zum UNESCO Weltkulturerbe von Indonesien. Aber damit war sein Leidensweg noch nicht zu Ende, 2010 bedeckte erneut eine etwa fünf Zentimeter dicke Ascheschicht den Tempel.
Diese riesige Pyramide nordwestlich von Yogyakarta auf der Insel Java gelegen, ist sowohl ein religiöses Denkmal, als auch ein beeindruckendes Bauwerk umringt von Bergen und ein Besuch lohnt sich allemal.
Sind Sie nun neugierig geworden und wollen selbst den buddhistischen Tempel besuchen? Lassen Sie sich von unserem Reisebeispiel für eine Rundreise auf Java und Bali inspirieren.
Indonesiens beeindruckende Vulkane
Im Besonderen der Blick auf den Schwefel spuckenden Mount Bromo vor der Kulisse des gesamten Bromo-Tengger-Semeru-Massivs. Diese wunderschöne pittoreske Landschaft befindet sich im Osten der Insel Java.
Wir erreichen die Tengger-Caldera von Malang aus und zwar per Jeep über sehr holprige Straßen und durch ein Sandmeer aus grauer Asche. Hier fühlt es sich an wie auf dem Mond! Bald haben wir auch den Vulkan vor Augen: der Bromo ist der jüngste Vulkan des Massivs und als Stratovulkan hat er die typische Kegelform, aber seine Spitze ist abgesprengt, dort steigen Schwefeldämpfe aus dem Förderschlot empor.
Der Namensgeber des Vulkans ist der Hindugott Brahma und somit ist nicht weit des Berges ein hinduistischer Tempel vorzufinden. Ab diesem Tempel beginnt unser Spaziergang von etwa 300 Metern bis zum Fuß des Vulkankegels. Von dort aus erreichen wir über eine Treppe mit 241 Stufen den Kraterrand, um in den dampfenden Schlot zu spähen. Der Geruch ist schon sehr beißend.
Indonesien liegt entlang des Sundagrabens, hier versinkt die Indo-Australische Lithosphärenplatte unter der Eurasischen Platte und somit gibt es hier eine Vielzahl an Vulkanen. Seit dem 18. Jahrhundert gab es an die 60 eruptive Phasen. Der letzte Ausbruch war erst 2016. Ganz schön beeindruckend so nah live dabei zu sein!
Sogar von unserer Lodge aus haben wir einen guten Blick auf den Bromo. Gegen Abend wird es kalt und hier in der Höhe von über 2.000 Metern ist das auch nicht verwunderlich. Nach den vorangegangenen so heißen und schwülen Tagen ist das auch ganz angenehm.
Die lokalen Sagen über den Bromo
Am kommenden Morgen sind wir mit dem Jeep unterwegs. Es geht durch das Sandmeer auf der anderen Seite des großen Tengger-Kraters wieder hoch bis zu einem Aussichtspunkt. Was wir dort zu Gesicht bekommen ist wirklich noch schöner als alle vorher gesehenen Bilder. Hier können Sie sich selbst überzeugen:
Bei diesen Bildern wundert es einen nicht, dass mit dem Berg auch mythische Geschichten verbunden sind.
Eine Sage über den Bromo erzählt von einer Prinzessin, die zusammen mit ihrem Ehemann verzweifelt auf Nachwuchs wartete. Sie kletterten auf den Bromo und beteten aus Verzweiflung zu den Göttern. Diese versprachen zu helfen, und es wurde der Pakt geschlossen, dass das letztgeborene Kind den Göttern geopfert werden muss. Beim Letztgeborenen weigerten sich die Herrscher zuerst, die Götter drohten mit Feuer und Schwefel. Somit wurde das Kind, wie versprochen, geopfert und in den Krater geworfen. Daraufhin erklang die Stimme des Kindes und befahl den Einheimischen jedes Jahr ein Fest am Vulkan zu feiern. Bei dieser ‚Kassada’ werden in einer nächtlichen Prozession zum Gipfel Früchte, Reis und auch Tiere geopfert.
Es gibt viele weitere spannende Aktivitäten auf der Insel Java, gerne beraten wir Sie zu Ihrer individuellen Reise.
Zu Besuch bei einer Gastfamilie in Tana Toraja
Es ist neblig aber schwül und wir sitzen auf dem Boden einer aus Bambus gefertigten offenen Hütte, eingekeilt zwischen Einheimischen, mit Blick auf weitere 10 solcher überdachten Hütten, alle im Kreis gebaut. Wir genießen sehr süßen Tee und verschiedenstes Gebäck aus Reismehl und Sesam, den uns die Bewohner dieses Toraja Dorfes aus Gastfreundschaft angeboten haben.
Die Geschenke der Nachbardörfer sind quiekende Schweine und Büffel. Eine Familie aus dem Nachbardorf betritt die Mitte des runden Platzes und geht bedächtig 2 und 2 in Richtung Empfangshütte. Durch ein Mikrofon werden die Neuankömmlinge vom ‚Master of Ceremony’ begrüßt und von den Gastgebern in Hütte Nummer 7 platziert.
Nein, wir sind nicht auf einer traditionellen Hochzeit des Toraja-Volkes auf der Insel Sulawesi eingeladen sondern auf einer Beerdigung. Beerdigungszeremonien der Toraja sind große Feierlichkeiten, auf die oft jahrelang gespart wird. Für die Toraja ist dieser Totenkult wichtig.
Die Toraja-Kultur wird stolz gelebt
Tanah Toraja (=Torajaland) ist eine bergige Region mit einer durchschnittlichen Höhe von 700 Metern, mit einigen Gipfeln von 2.000 Metern Höhe auf der indonesischen Insel Sulawesi. Wegen der Höhe ist das Klima kühl und regnerisch.
Holländische Kolonialherren haben 1905 diese Region erreicht: sie verbannten die Sklaverei und führten Bildung, Steuern und Christentum ein. Populäre Hahnenkämpfe wurden verboten aber die Totenrituale des Toraja Volkes blieben erlaubt. Hierdurch hatten die Missionare Erfolg bei der lokalen Bevölkerung. Bis zu diesem Datum waren die Toraja isoliert und haben dadurch ihren Glauben, Gebräuche und Riten erhalten. Die Bewohner hier leben vom Reis- und Kaffeeanbau. Die traditionelle Religion der Toraja ist ‚Aluk to Dolo’ (Riten der ersten Leute). Sie leben strikt die Struktur, dass ihre Vorfahren und Götter sie bestimmen.
Die Kultur dieser Menschen ist gut erhalten und wird stolz authentisch gelebt. Der Kreis des Lebens und Todes wird gefeiert, geachtet und respektiert, wie fast nirgends sonst.
Die traditionellen Häuser der Toraja heißen Tongkonan. Das Haus funktioniert als religiöser Treffpunkt. Der Glaube ist, dass der Gründer des Hauses über alle Bewohner wacht. Die Erbauung der Häuser ist mit bestimmten Regeln verbunden. Das auffallende Dach hat eine Schiffform, der Sage nach zeigt es die Schiffe, mit denen die Vorfahren in dieses Land kamen. Bunt bemalte bedeutungsvolle Schnitzereien verzieren die Außenwände. Vor dem Haus (in Nord-Süd-Richtung ausgerichtet) stehen Reislager (Alang). Diese haben dieselbe Form wie die Wohnhäuser und sind zudem Statussymbol.
Der Büffel gehört ebenso zu den Statussymbolen und steht für Reichtum, Macht, Tapferkeit und Kampflust. Der Büffel der Familie wird daher gehegt und gepflegt.
Weiterfahrt nach Makassar
Die Toraja finden Sie auf der Insel Sulawesi. Per Flugzeug geht es nach Makassar und von dort aus ist das Toraja Land mit dem Auto in etwa acht Stunden erreichbar. Eine schöne Strapaze durch die kurvige Berglandschaft, aber die lange Fahrt lohnt sich.
Sonnenuntergang über dem Mount Agung
Lombok ist wie Bali vor 30 Jahren – so oder so ähnlich habe ich oft eine Beschreibung für diese Insel gehört. Das trifft sicher auf die Touristenzahl zu. Auf Lombok sind deutlich weniger Pauschal-Strand-Urlauber anzutreffen als auf der bekannteren Insel Bali.
An der Westküste Lomboks, um das Städtchen Senggigi, befindet sich das Touristenzentrum der Insel. Aber auch hier sind etwas einsamere, ruhige Hotels mit tollem Ambiente zu finden – die Küste Richtung Norden ist hier mein Tipp.
An der Westküste Lomboks ist der Strand meist schwarz, dafür zeigt sich das Naturschauspiel der untergehenden Sonne von seiner besonders schönen Seite: in der Ferne ist der höchste Vulkan Balis, der Mount Agung, zu sehen. Genau neben diesem verschwindet die Sonne gegen 18:30 Uhr und zeigt deutlich die Umrisse des Schichtvulkans. Der Himmel hat sich von orange nach rot-rosa verfärbt – fast schon kitschig.
Nicht nur die Besucher sondern auch die Einheimischen genießen diesen magischen Moment mit Snacks von kleinen Aussichtspunkten von der Küste Lomboks aus. Wir genehmigen uns einen kleinen „Sundowner“. Da die Mehrheit der Bewohner Lomboks Anhänger des muslimischen Glaubens sind, wird auch auf dieser indonesischen Insel kaum oder selten Alkohol getrunken, somit freuen wir uns über diese Abwechslung.
Lombok ist per Flugzeug am Bandar Udara Inernasional Lombok Airport (LOP) erreichbar, oder auch mit dem Schnellboot von Bali aus.
Neben meinen persönlichen Highlights gibt es selbstverständlich noch viele weitere faszinierende Anziehungspunkte, gerne stellen wir die für Sie perfekte Tour zusammen.
Ich hoffe, mein kleiner Indonesien Reisebericht hat Ihnen gefallen. Haben Sie Fragen? Gerne beraten wir Sie auch für Ihre ganz individuelle Tour auf Lombok.