Vor meiner Reise nach Myanmar habe ich diverse Bücher über das Land gelesen. Davon haben mich Emma Larkin’s Erlebnisse sehr beeindruckt, welche sie in dem Buch ‚Finding George Orwell in Burma’ festgehalten hat. Beim Lesen ihres Buches bin ich auch das erste Mal über die Teehäuser in Myanmar gestolpert. Laut Emma Larkins Beschreibung sind sie DER Treffpunkt für Einheimische in Myanmar. Deshalb stand der Besuch eines Teehauses ganz oben auf meiner To-Do-Liste.
Teekultur wird zu Teehauskultur
Tee ist das Nationalgetränk in Myanmar, sei es grüner oder schwarzer Tee. Oft wird das beliebte Getränk gratis zu den Mahlzeiten gereicht, hierbei handelt es sich dann meist um Grüntee. Der Schwarztee burmesischer Art ist bitter und wird mit gesüßter Kondensmilch serviert, fast immer wird der Tee aus einer alten Metallkanne in eine Tasse mit der warmen Kondensmilch gegossen. Zum Tee bekommt jeder Gast unaufgefordert kleine Snacks welche nach Verzehr abgerechnet werden, sie können also stehen gelassen oder gegessen werden.
Die Tea-Shops sind somit auch kleine Restaurants in denen neben dem klassischen Tee in verschiedenen Stärken auch warme Mahlzeiten angeboten werden. Tea-Shops sind in den Städten Myanmars an jeder Straßenecke zu finden. Oft sind die Teehäuser unter freiem Himmel gelegen und vor allem am Morgen besonders laut und lebendig.
Die Besucher sitzen an kleinen Tischen, die Kellner schlängeln sich durch das Chaos, während sie den heißen Tee und die Samosas auf ihren Tabletts balancieren. Die Gäste sind meistens jüngere und ältere Männer, obwohl in den letzten Jahren immer mehr Frauen dazu kommen. Sie schlürfen ihren Tee, rauchen Zigaretten, essen frittierte Kleinigkeiten und unterhalten sich mit Geschäftspartnern oder Freunden.
Teehäuser in Myanmar bieten Burmesische Freundlichkeit
Selbständig die richtige Teestärke und Süße zu bestellen ist eine Herausforderung da Burmesisch eine sehr schwierige Sprache ist. Glücklicherweise war unser Guide uns hier behilflich.
Die Kellner, oder auch „tea boys“, sind tatsächlich meist Jungs. Die Jungen wachsen quasi in den Teehäusern auf; sie durchleben die Pubertät zwischen dampfenden Tassen, dem Rauch der Zigaretten, Plastikstühlen und den Kussgeräuschen, mit denen die Kunden die Kellner zu sich rufen.
Neben Tee werden in Myanmar auch gerne sehr süße Softdrinks und lokale Biere wie ‚Tiger’ und ‚Myanmar’ getrunken. Die Einheimischen selbst trinken aus religiösen Gründen allerdings nicht viel Alkohol.
Hoffnung auf Aung San Suu Kyi überall präsent
In fast allen Teehäusern blickt einen ‚die Lady’ von einem riesigen Porträt herab an. Das Bild der Freiheitskämpferin Aung San Suu Kyi, die 15 Jahre unter Hausarrest stand und heute de facto Regierungschefin ist, hätte noch vor kurzer Zeit für Probleme gesorgt. Hoffnung und Veränderung liegen in der Luft.
Die Teekultur in einem burmesischen Teehaus ist sehr unterschiedlich im Vergleich zu einer britischen oder japanischen Teezeremonie. Daher lohnt es sich also auf jeden Fall in einem Tea-Shop zu sitzen, die Menschen um einen herum zu beobachten und die Atmosphäre auf sich wirken zu lassen. Meiner Ansicht nach ist eine Myanmar-Reise nur mit dem Besuch eines Teehauses komplett!
Die Teehauskultur in Myanmar ist ein fester Bestandteil der burmesischen Kultur. Daher empfehlen wir sehr bei einer Reise durch Myanmar den Besuch eines Teehauses zu erleben. Unsere Myanmar-Experten stehen Ihnen gerne für weitere Fragen rund um Ihren individuellen Myanmarurlaub zur Verfügung.