Maßgeschneiderte Individualreisen nach Südostasien

Community Based Tourism – nachhaltige Reiseerlebnisse

Eine aufregende Art zu Reisen, bei der sowohl die lokale Bevölkerung, als auch die Touristen profitieren sollen. Community-Based Tourism, oder zu deutsch „Gemeindetourismus“, soll das möglich machen. 

Was ist Community Based Tourism?

Community Based Tourism (CBT) ist ein Weg, um nachhaltiges Reisen möglich zu machen. Man verpasst das Land nicht abgeschottet in großen Hotelkomplexen, sondern erlebt es ursprünglich und mit viel mehr Nähe zu der lokalen Bevölkerung. Touristen übernachten beispielsweise in sogenannten „Homestays“ bei einer Familie vor Ort. Mit ihnen wird gekocht und gegessen, aber vor allem lernt man sich kennen.

Die Urlauber sammeln auf diesem Weg Erfahrungen, welche ihnen sonst verwehrt geblieben wären. Gleichzeitig bedeutet Community Based Tourism auch Schutz des Gastlandes vor den negativen Auswirkungen des Massentourismus, gerade für die abgelegenen und noch unberührten Gegenden. Er schafft Arbeitsplätze in ländlichen Gebieten, sodass vor allem die einheimische Bevölkerung profitiert.

Ziele von CBT

Risiken von CBT

Umsetzung von Community Based Tourism

Die Umsetzung von CBT ist ein dynamischer Prozess, der Flexibilität und Engagement erfordert. Durch sorgfältige Planung und Zusammenarbeit können die positiven Auswirkungen auf die Gemeinschaft maximiert und die Risiken minimiert werden.

Partizipative Planung

Die Umsetzung der Projekte beginnt unbedingt mit der aktiven Einbindung der lokalen Gemeinschaft in die Planung und Entscheidungsprozesse. Dies stellt sicher, dass die Bedürfnisse und Wünsche der lokalen Bevölkerung  tatsächlich berücksichtigt werden. Workshops und Versammlungen sind effektive Methoden, um die Gemeinschaft in die Planung einzubeziehen.

Nachhaltige Praktiken

Um langfristigen Erfolg zu gewährleisten, müssen nachhaltige und umweltfreundliche Praktiken implementiert werden. Dazu gehören Maßnahmen zur Ressourcenschonung, Müllvermeidung und der Schutz natürlicher Lebensräume. Gemeinschaften sollten darin geschult werden, wie sie ihre natürlichen Ressourcen bewahren und gleichzeitig Touristen anziehen können. Dabei ist der Gedanke entscheidend, dass der Erhalt und Schutz der Ressourcen der lokalen Gemeinschaft dauerhaft auch wirtschaftliche Vorteile bringt.

Bildung und Schulung

Der Aufbau von Bildungsinstitutionen innerhalb der Gemeinschaft ist ein weiterer entscheidender Schritt. Schulungsprogramme in Bereichen wie Gastfreundschaft, Fremdsprachen, Führungsfähigkeiten und Umweltschutz bereiten die Einheimischen darauf vor, Touristen professionell zu empfangen.

Förderung lokaler Wirtschaft

CBT sollte die lokale Wirtschaft fördern, indem es die Nachfrage nach lokalen Produkten und Dienstleistungen steigert. Dies kann durch die Einbeziehung lokaler Handwerker, Produzenten und Dienstleister in die touristischen Angebote erreicht werden.

Vermarktung und Partnerschaften

Eine erfolgreiche Umsetzung von CBT erfordert auch effektive Vermarktungsstrategien. Partnerschaften mit Reiseveranstaltern, NGO und Regierungsstellen können dabei helfen, die Reichweite zu erhöhen und mehr Touristen anzuziehen.

Überwachung und Evaluation

Um sicherzustellen, dass CBT-Projekte ihre Ziele erreichen und nachhaltig bleiben, ist eine kontinuierliche Überwachung und Bewertung notwendig. Feedback von Touristen und Gemeinschaftsmitgliedern sollte regelmäßig eingeholt und analysiert werden, um notwendige Anpassungen vorzunehmen.

 

Sambor Prei Kuk – Eine Erfolgsgeschichte

Isanborei ist ein kleines Dorf in der Provinz Kompong Thom in Kambodscha – weit entfernt von den großen Städten und viele Jahre geprägt von Armut. Lange Zeit waren seine archäologischen Schätze versteckt vor den Augen der Welt. Die reich dekorierte Tempelanlage von Sambor Prei Kuk gehört zu den wichtigsten im Land und ist seit 2017 in die Liste von Kambodschas UNESCO Weltkulturerben aufgenommen.

Sambor Prei Kuk

Die Hilfsorganisation Khiri Reach wird auf den Tempelkomplex aufmerksam und erkennt sein Potenzial für die angrenzenden Dörfer. Der Tourismus soll von Anfang an in die richtigen Bahnen gelenkt werden, sodass kein ausländisches Großunternehmen profitiert, sondern die örtliche Bevölkerung.

Seit 2009 werden Homestays eingerichtet, Tour Guides ausgebildet und Kulturaustauschprogramme gefördert. Für die Kambodschaner bedeutet das vor allem fair bezahlte Arbeit.

Herr Bunteng beschreibt seine Situation so: „Früher war ich Fischer und Bauer. Dieses Leben hat manchmal Spaß gemacht, die meiste Zeit war es aber schwer. Jetzt haben wir alle eine zweite Chance mit dem Community Based Tourism-Projekt bekommen.“ Heute arbeitet er als Leiter der Tourguides in Sambor Prei Kuk.

Die meisten Touristen reisen von Phnom Penh nach Isanborei und übernachten bei einer der Familien. Sie nutzen ein Fahrrad oder die Ochsenkutsche und besichtigen sowohl die Gemeinde, als auch die beeindruckende Tempelanlage. Viele der involvierten Familien profitieren von dem aufblühenden Tourismus.

„Die meisten Menschen kommen nach Kambodscha und besuchen nur Angkor. Sie erfahren nie viel über unsere Geschichte und die historischen Orte, auf die wir so stolz sind. Das Projekt trägt unseren Stolz hinaus in die Welt“ fügt Herr Bunteng noch hinzu.