Die Geografie des Tonle Sap
Südostasiens größter See weist eine einzigartige Besonderheit auf. Im Süden mündet der Tonle Sap Fluss in den See und bildet je nach Jahreszeit den Zu- oder Ablauf. Während der Tonle Sap in der Trockenzeit nur wenig Wasser führt und bei Phnom Penh in den Mekong abfließt, ändert der Fluss während der Regenzeit seine Flussrichtung. Die monsunartigen Regenfälle sorgen dafür, dass der Mekong bis zu vier mal so viel Wasser führt, wie in den trockenen Monaten. Dadurch fließen große Wassermengen flussaufwärts durch den Tonle Sap Fluss, welche den See von nur zwei bis drei Metern Tiefe auf die fünffache Tiefe anwachsen lassen.
Im September erreichen die Überflutungen ihren Höhepunkt, wenn mehr als ein Drittel der landwirtschaftlichen Flächen in Kambodscha mit Wasser bedeckt sind. Im November, wenn der Mekong wieder weniger Wasser führt, ändert er seine Richtung erneut.
Der See und die Region sind von wesentlicher Bedeutung für Kambodschas Fischfang und Reisanbau. Mit Beginn der Trockenzeit im November wird die jährliche Fischereisaison eingeläutet und durch das Bon Om Touk Wasserfest gefeiert. Nach Monaten Regenzeit hat der Fischreichtum im See seinen Höhepunkt erreicht und ist eines der fischreichsten Gewässer der Welt. 1997 wurde er von der UNESCO zum Biosphären-Reservat erklärt.
Gemeinsam mit den Zuläufen des Sees und dem Mekong bildet der Tonle Sap ein riesiges Ökosystem, das vor Artenreichtum strotzt und entscheidend für die Entwicklung der Region war. Somit war der See dank seinem Nahrungsreichtum wohl auch ein wichtiger Faktor für die Entstehung des Khmer-Reichs und den nahegelegenen Tempeln von Angkor.
Sehenswürdigkeiten des Tonle Sap
Die Highlights auf dem Tonle Sap See lassen sich wunderbar bei einer Bootstour entdecken. Nur eine kurze Tuk-Tuk- oder Autofahrt von Siem Reap entfernt, ist der See ein ideales Ausflugsziel für eine Tagestour und eine Erholungspause zwischen den Besichtigungen der Angkor-Tempelanlagen. Eine Bootsfahrt führt Sie über den See vorbei an überschwemmten Wäldern und lässt Sie Zeuge des Lebens vor Ort werden. In dieser Gegend leben viele Cham-Gemeinden in schwimmenden Dörfern auf dem See.
Ihr Guide erklärt Ihnen die biologische Vielfalt dieser Region und zeigt Ihnen, wie die Einheimischen ihren Lebensunterhalt verdienen. Auf dem Tonle Sap besichtigen wir das größte schwimmende Dorf des Sees, Kompong Luong mit fast 10.000 Einwohnern. Das ganze Leben hier findet auf dem Wasser statt, auch Schulen, Tankstellen, Kliniken und Geschäfte sind auf dem Wasser gebaut.
Das Dorf Chong Kneas liegt während der Regenzeit unterhalb des Berges Phnom Krom. Während der Trockenzeit kann es jedoch passieren, dass der Berg vier Kilometer weit entfernt liegt. Viele der Häuser haben große Container und Netze unter ihren Häusern, in denen Fische gezüchtet werden.
Weiter geht die Bootsfahrt über den See nach Kompong Pluk. Auf einer kleinen Wasserstraße kommen wir zu diesem fast mittelalterlichen Dorf. Die Häuser stehen teilweise auf bis zu sieben Meter hohen Stelzen. Alles lebt dicht an dicht auf dem Wasser: Schweine, Hunde, Krokodile und Menschen. Abschließend können wir den heiligen Berg Phnom Krom erklimmen, um von hier aus den Sonnenuntergang über dem Tonle Sap zu bestaunen.
Neben den faszinierenden Dörfern sind die schwimmenden Märkte mit ihrem Angebot aus regionalen frischen Produkten eine Sehenswürdigkeit auf dem See. Für echte authentische Erlebnisse gibt es die Möglichkeit, bei einer Gastfamilie in einem der traditionellen Häuser unterzukommen. Hier tauchen Sie in das Leben einer Familie ein und begleiten den typischen Tag eines lokalen Fischers.