Pokhara, eine malerische Stadt im Westen Nepals, liegt etwa 200 Kilometer westlich von Kathmandu im Pokhara-Tal. Mit einer Einwohnerzahl von rund 400.000 Menschen ist sie die zweitgrößte Stadt des Landes. Pokhara ist bekannt für ihre atemberaubende natürliche Schönheit, die von den majestätischen Himalaya-Gipfeln, darunter das berühmte Annapurna-Massiv, umrahmt wird.
Die Stadt dient als Ausgangspunkt für viele Trekkingtouren und Abenteuerreisen, insbesondere für den beliebten Annapurna Circuit. Ihre strategische Lage am Phewa-See und die beeindruckende Landschaft machen Pokhara zu einem wichtigen touristischen Zentrum Nepals, das sowohl für einheimische als auch internationale Besucher ein beliebtes Reiseziel ist.
Sehenswürdigkeiten von Pokhara
Phewa-See
Der Phewa-See ist das zweitgrößte Gewässer Nepals und das Herzstück von Pokhara. Umgeben von üppigen Hügeln und dem atemberaubenden Panorama des Annapurna-Massivs, ist der See ein idealer Ort zum Bootfahren, Angeln und Entspannen. Die kleine Insel im See beherbergt den Tal Barahi-Tempel, der zu Ehren der hinduistischen Göttin Barahi erbaut wurde und ein beliebtes Pilgerziel ist.
World Peace Pagoda
Die World Peace Pagoda, auch bekannt als Shanti Stupa, thront auf einem Hügel südlich des Phewa-Sees und bietet einen spektakulären Blick auf die Stadt, den See und die umliegenden Berge. Diese buddhistische Stupa wurde zur Förderung des Weltfriedens errichtet und ist ein gut geeigneter Ort, um den Sonnenuntergang zu beobachten.
Davis Falls
Die Davis Falls, auch bekannt als Patale Chhango, sind ein beeindruckendes Naturphänomen, bei dem das Wasser in ein tiefes unterirdisches Loch stürzt. Die Wasserfälle sind nach einem tragischen Unfall benannt, bei dem eine Frau namens Davis im Jahr 1961 hier ertrank. Die umgebende Parklandschaft bietet Wanderwege und Aussichtsplattformen, von denen aus man die Wasserfälle sicher betrachten kann.
Sarangkot
Sarangkot ist ein Aussichtspunkt auf einem Hügel nordwestlich von Pokhara, der für seine spektakulären Sonnenauf- und -untergänge berühmt ist. Von hier aus hat man einen atemberaubenden Blick auf das Annapurna-Massiv, den Dhaulagiri und den Machapuchare. Sarangkot ist auch ein beliebter Ort für Paragliding.
Bindhyabasini-Tempel
Der Bindhyabasini-Tempel ist einer der ältesten Tempel in Pokhara und der Göttin Durga gewidmet. Er befindet sich auf einem Hügel nördlich des Stadtzentrums und bietet einen weiten Blick über Pokhara und die umliegenden Berge. Der Tempel ist ein wichtiger Ort für religiöse Zeremonien und Feste und zieht zahlreiche Pilger und Besucher an.
Mahendra-Höhle und Gupteshwor-Höhle
Die Mahendra-Höhle und die Gupteshwor-Höhle sind beeindruckende Kalksteinhöhlen. Die Mahendra-Höhle ist bekannt für ihre großen Stalagmiten und Stalaktiten, während die Gupteshwor-Höhle einen unterirdischen Wasserfall beherbergt, der mit den Davis Falls verbunden ist. Beide Höhlen sind beliebte Ausflugsziele und bieten Einblicke in die geologischen Formationen der Region.
Der Himalaya als Hintergrundkulisse
Von Pokhara aus hat man eine atemberaubende Aussicht auf einige der beeindruckendsten Gipfel des Himalaya. Hier sind die wichtigsten Berge, die von Pokhara aus sichtbar sind:
Annapurna-Massiv
Das Annapurna-Massiv dominiert die Aussicht von Pokhara und umfasst mehrere der höchsten Gipfel der Welt. Der Annapurna I, mit einer Höhe von 8.091 Metern, ist der zehnthöchste Berg der Erde. Das Massiv umfasst auch Annapurna II (7.937 m), Annapurna III (7.555 m), Annapurna IV (7.525 m) und Annapurna Süd (7.219 m).
Machapuchare
Der Machapuchare, auch als „Fishtail Mountain“ bekannt, ist ein ikonischer Gipfel in der Region und hat eine Höhe von 6.993 Metern. Er ist besonders für seine markante, doppelte Spitze bekannt, die an einen Fischschwanz erinnert. Der Machapuchare gilt als heiliger Berg und ist für Kletterer gesperrt.
Dhaulagiri
Der Dhaulagiri, der siebthöchste Berg der Welt mit einer Höhe von 8.167 Metern, ist ebenfalls sichtbar. Der Name Dhaulagiri bedeutet „weißer Berg“ und er ist bekannt für seine imposante Präsenz und seine steilen Hänge.
Himchuli
Der Himchuli ist ein weiterer beeindruckender Gipfel in der Annapurna-Region mit einer Höhe von 6.441 Metern. Er liegt südlich des Annapurna-Massivs und ergänzt das Panorama.
Lamjung Himal
Der Lamjung Himal ist ein weiterer Gipfel im Annapurna-Massiv und hat eine Höhe von 6.983 Metern. Er liegt östlich von Annapurna II.
Aktivitäten in und um Pokhara
Pokhara bietet eine Fülle an Aktivitäten und Abenteuern für Naturliebhaber und Abenteurer gleichermaßen:
Paragliding
Pokhara ist ein beliebtes Ziel für Paragliding-Enthusiasten und bietet einige der besten Bedingungen weltweit. Der Startpunkt befindet sich meist in Sarangkot, einem Hügel nordwestlich der Stadt, der für seine beeindruckenden Aussichten bekannt ist. Von hier aus können Abenteurer während des Fluges spektakuläre Panoramen des Phewa-Sees und der umliegenden Berge genießen. Paragliding bietet die Möglichkeit, die Schönheit der Region aus der Vogelperspektive zu erleben.
Trekking
Die Stadt ist ein bedeutender Ausgangspunkt für einige der bekanntesten Trekkingtouren der Welt, darunter der Annapurna Circuit und das Annapurna Base Camp. Der Annapurna Circuit ist eine anspruchsvolle Route, die Trekker durch verschiedene Klima- und Vegetationszonen führt und spektakuläre Ausblicke auf das Annapurna-Massiv, den Dhaulagiri und viele andere Gipfel bietet. Das Annapurna Base Camp Trek ist etwas kürzer und führt Wanderer durch wunderschöne Rhododendronwälder und traditionelle Dörfer bis zum atemberaubenden Basislager, umgeben von den hohen Gipfeln des Himalaya.
Bootstouren und Wassersport
Der Phewa-See ist das Herz von Pokhara und ein idealer Ort für eine Vielzahl von Wasseraktivitäten. Besucher können gemächliche Bootstouren unternehmen, um die ruhige Schönheit des Sees und die umliegende Landschaft zu genießen. Angeln ist eine weitere beliebte Aktivität, bei der man die Ruhe des Sees inmitten der beeindruckenden Bergkulisse genießen kann. Für diejenigen, die nach etwas mehr Abenteuer suchen, bieten sich Kajak- und Kanufahrten an, um den See zu erkunden.
Tipps und Hinweise für einen Besuch in Pokhara
Für einen reibungslosen Besuch in Pokhara empfiehlt es sich, einige Hinweise zu beachten:
Reisezeit
Die beste Reisezeit für Pokhara liegt zwischen Oktober und April, wenn das Wetter klar und angenehm ist. In diesen Monaten sind die Sichtverhältnisse auf die umliegenden Himalaya-Gipfel wie Annapurna und Machapuchare am besten. Der Frühling (März bis Mai) bringt blühende Rhododendronwälder und milde Temperaturen, die ideal für Trekking und Outdoor-Aktivitäten sind. Der Herbst (September bis November) nach der Monsunzeit bietet frische Luft und kristallklare Aussichten. Die Sommermonate (Juni bis August) sind durch den Monsun geprägt und können regnerisch und feucht sein, was Outdoor-Aktivitäten erschwert und das Risiko von Erdrutschen erhöht.
Kultureller Respekt
Beim einem Besuch ist es wichtig, die Traditionen und Bräuche Nepals zu respektieren, besonders an religiösen und heiligen Stätten. Besucher sollten sich passend kleiden, was bedeutet, Schultern und Knie bedeckt zu halten. Beim Betreten von Tempeln und Klöstern ist es üblich, die Schuhe auszuziehen und leise zu sein, um die Andacht der Gläubigen nicht zu stören. Fotografieren ist nicht überall erlaubt, daher sollte man stets die Hinweise beachten oder vorher um Erlaubnis fragen.
Anreise
Pokhara ist gut erreichbar über den Tribhuvan International Airport in Kathmandu, von dem aus es regelmäßige Inlandsflüge nach Pokhara gibt. Die Flugzeit beträgt etwa 25 Minuten, was es zu einer schnellen und bequemen Option macht. Alternativ kann die Stadt auch über eine malerische, aber längere Busfahrt erreichen, die etwa sechs bis acht Stunden dauert und durch wunderschöne Landschaften führt. Es gibt auch Tourist-Busse, die komfortabler sind und regelmäßig zwischen Kathmandu und Pokhara verkehren. Für abenteuerlustige Reisende besteht die Möglichkeit, ein Auto zu mieten und die Strecke selbst zu fahren, was jedoch aufgrund der Straßenverhältnisse eine Herausforderung sein kann.
