Im Isaan, dem vom Massentourismus noch weitgehend unberührtem Nordosten Thailands, erleben Sie die faszinierende Kultur der verschiedenen ethnischen Gruppen. Mit 168.000 Quadratkilometern ist der Isaan die größte Region Thailands. Durch die bisher sehr geringen Besucherzahlen begeistert der Isaan mit seiner Authentizität. Tauchen Sie ein in eine Welt voller ursprünglicher Landschaften, beeindruckender Khmer-Tempel und traditionellem Leben, weiter Landschaften mit grünen Reisfeldern und der typisch thailändisch leckeren Küche.
Städte und Dörfer im Isaan
Korat (Nakhon Ratchasima)
Korat ist mit etwa 136.000 Einwohnern eine der bevölkerungsreichsten Städte des Isaan. Nakhon Ratchasima ist zwar der offizielle Name der Stadt, wird jedoch nur selten benutzt. Durch ihre Lage, viele Hotels und ein reges Nachtleben ist sie das Tor zum Isaan und eine Zwischenstation für viele Reisende auf dem Weg in den abgeschiedenen Nordosten Thailands.
Khon Kaen
Inmitten des Isaan liegt Khon Kaen, die als inoffizielle Hauptstadt der Region gilt. Durch einen rasanten wirtschaftlichen Aufschwung ist Khon Kaen zu einem Wirtschafts- und Bildungszentrum Zentrum geworden. Wichtigste Sehenswürdigkeit in Khon Kaen ist Phra Mahathat Kaen Nakhon, eine neunstöckige Stupa im Wat Nong Waeng. An den Türen und Fenstern sind die früheren Reinkarnationen des Buddha, Gottheiten in der Welt der Brahmanen und buddhistische Riten eingemeißelt, während die Geschichte der Stadt an die Wand gemalt ist. Von der obersten Etage kann ein wunderschöner Panoramablick über die Stadt genossen werden.
Nong Khai
Nong Khai liegt im äußersten Norden des Isaan, direkt am Mekong und der Grenze zu Laos. Da in Nong Khai 1994 eine der „Freundschaftsbrücken“ über den Mekong gebaut wurde, gilt die Stadt heute auch als Tor nach Laos. Bis zur laotischen Hauptstadt Vientiane sind es nur etwa 70 Kilometer. Durch die bunte Mischung aus Laoten und Thais hat sich hier ein einzigartiger Lebensstil entwickelt, der den Isaan so besonders im Vergleich zum Rest des Landes macht.
Ein „Must-see“ dieser Stadt, die schon von jeher zentrale Wichtigkeit für den Austausch und die Verbindung zwischen Thais und Laoten und damit der Indochina Region hat, ist der Sadet Markt, der entlang des Mekong stattfindet.
Ein wenig skurril mag der Wat Kaek Skulpturenmarkt anmuten. Hier befinden sich bis zu 20 Meter hohe Skulpturen, die eine mystische Mischung von großen Göttern und Geschichten aus der buddhistischen und der Hindu-Welt darstellen.
Nakhon Phanom
In dem multi-ethnischen Isaan-Städtchen Nakhon Phanom im Nordosten gibt es einen recht großen vietnamesischen Bevölkerungsanteil und so wird zum Teil neben Thai und Isaan auch vietnamesisch gesprochen. Die Vietnamesen flüchteten in diese Region während der französischen Kolonialbesetzung ihres Landes. Im Vietnamkrieg spielte die Region eine wichtige und zum Teil traurige Rolle: beide Kriegsparteien, die kommunistischen Vietnamesen (und auch Laoten) und die US-Streitkräfte waren hier vertreten und mitunter in Kämpfe verwickelt. Ho Chi Minh in Thailand? Aber ja! Im nahegelegenen Dorf Nah Jok, in dem der vietnamesische Revolutionär und spätere Staatsgründer von 1928 bis 1929 gelebt hat, gibt es heute ein kleines Ho Chi Minh-Museum.
Isaan-Dorf Samran
Circa acht Kilometer von Nakhon Phanom entfernt liegt Samran, ein typisches Isaan-Dorf mit gemächlichem Tempo und offener Freundlichkeit. Touristen sind zu Gast im Haus des Dorfältesten und können hier in das thailändische Dorfleben eintauchen und die alltäglichen Tätigkeiten der Menschen beobachten: Kinder und Fischer, die das Abendessen im Mekong fangen oder Frauen, die, wie in allen Isaan-Dörfern üblich, Seide oder Baumwolle zu Stoffen weben. Ein Besuch eines lokalen Isaan-Dorfes ist ein echtes authentisches Erlebnis.
Nationalparks im Isaan
Khao Yai
Am südwestlichen Rande des Isaan liegt der Khao Yai Nationalpark, der älteste Nationalpark in Thailand, der von vielen als einer der schönsten der Welt bezeichnet wird. Er erstreckt sich über mehr als 2.000 Quadratkilometer und beherbergt einen der größten intakten asiatischen Monsunwälder. Der Park bietet Lebensraum für mehrere hundert Elefanten sowie Tiger, Leoparden, asiatische Schwarzbären, Sambar-Hirsche, Gibbons, Makaken und mehrere Arten von Nashornvögeln. Die seltene Faltlippen-Fledermaus und die Himalaya-Bartfledermaus wohnen hier in Höhlen.
Kaeng Tana
Im Khong Chiam Bezirk im äußersten Osten des Isaan liegt der kleine Kaeng Tana Nationalpark. Das grüne Hochland wird von den Flüssen Moon und Khong durchflossen. In der Mitte des Khong-Flusses befindet sich die kleine Insel Don Tana, welche von dichtem Wald bewachsen ist und über eine hölzerne Brücke erreicht werden kann. Der 1981 gegründete Kaeng Tana Nationalpark umfasst eine Fläche von nur 80 Quadratkilometern.
Pha Taem Nationalpark
Südwärts am Mekong grenzt der Pha Taem Nationalpark an den Kaeng Tana Nationalpark an. Höhepunkte des Parks sind die Felszeichnungen Pha Taem und Pha Kam, die sich in der Nähe des Hauptquartiers des Nationalparks befinden. Auf der Oberfläche der Klippen befinden sich zahlreiche prähistorische Höhlenmalereien, die auf eine Zeit vor 3.000 bis 4.000 Jahren datiert werden und die traditionelle Lebensweise der Menschen zeigen, die hier einst lebten. Die Malereien zeigen Szenen wie Fischfang, Reisanbau, menschliche Figuren, Tiere, Hände und geometrische Muster. Außerdem wurden vor kurzem weitere archäologische Funde gemacht, die darauf hindeuten, dass hier bereits vor 6.000 bis 14.000 Jahren Menschen siedelten.
Touristische Highlights im Isaan
Phimai – Das kleine Angkor Thailands
Im Phimai Geschichtspark, 60 Kilometer nordöstlich von Korat gelegen, stehen die Ruinen der einstigen Stadt Phimai. Der Park umfasst einen ehemaligen Tempelbezirk des Khmer-Reiches. Das gesamte Gebiet ist von alten Gebäuden aus dem 11. oder 12. Jahrhundert umgeben. Durch die auffällige Architektur aus dem Khmer-Reich ist sofort die Ähnlichkeit zur Tempelstadt Angkor in Kambodscha erkennbar. Die Herkunftsgeschichte ist bis heute nicht vollkommen geklärt, wahrscheinlich ist die Anlage unter Jayavarman VII. (1080 – 1113) entstanden. Bevor der Park 1989 eröffnete, wurden umfangreiche Restaurierungsmaßnahmen durchgeführt.
Phanom Rung & Mueang Tam
Prasat Phanom Rung ist ein beeindruckender Khmer-Tempelkomplex auf dem Rand eines erloschenen Vulkans in der Provinz Buriram. Die meisten Gebäude des Heiligtums bestehen aus Laterit und Sandstein, alle mit kunstvollen Mustern. Entsprechend dem hinduistischen Glauben des Gottes Shiva an den Aufbau des Himmels sind die Gebäude bis zur Hauptpagode aneinander gereiht. Die Hauptpagode ist groß, hat eine quadratische Grundfläche und ist nach Osten ausgerichtet. Das Design der Pagode, der Säulen, des Tores und der Türstürze ist exquisit und erzählt eine Geschichte über die Götter des Hinduismus. Nur wenige Kilometer entfernt liegt ein weiterer sehenswerter Tempelkomplex, Prasat Hin Mueang Tam.
Wat Phra That Phanom
Südlich der Stadt Nakhon Phanom liegt die Kleinstadt That Phanom. Hier steht das Wahrzeichen des Isaan, der Wat Phra That Phanom, einer der bedeutendsten und meist verehrten Tempel im Isaan. Der Ursprung des Chedi, eines Teils des Tempels, geht etwa auf etwa 900 n. Chr. zurück. Auch über Thailand hinaus hat er große Bedeutung für Buddhisten, denn er soll ein Schlüsselbein von Buddha als Reliquie in sich bergen. So kann man hier auch gläubige Pilger aus Japan oder Sri Lanka antreffen. Ein Museumsbesuch im Anschluss gibt einen Einblick in die Kunstschätze, die sich über lange Zeit im Chedi befanden und erst durch Beschädigungen durch einen Taifun 1975 ans Tageslicht kamen.
Phu Phrabhat Geschichtspark
Südwestlich von Nong Khai liegt auf einer weithin sichtbaren Anhöhe der Phrabhat Geschichtspark. Diese archäologische Stätte beherbergt eine große Anzahl alter Ruinen und Gegenstände, von denen viele aus den vor Ort gefundenen Materialien hergestellt wurden. Große Felsen wurden als Stupa verziert oder in die Form eines Fußes gemeißelt. Prähistorische Höhlenmalereien, Sandsteinbilder und vieles mehr sind interessante Sehenswürdigkeiten.
