240 Kilometer nördlich von Bangkok, in der Provinz Phetchabun, liegt die aus drei Teilen bestehende historische Stätte Si Thep. Sie ist das architektonische und künstlerische Zeugnis des kulturell einflussreichen Dvaravati-Reichs, das zwischen dem 6. und 10. Jahrhundert in Zentralthailand herrschte. Seit 2023 trägt der Geschichtspark den Status eines UNESCO-Weltkulturerbes.
Die Geschichte von Si Thep
Nachdem Si Thep als bäuerliches Dorf vor ungefähr 2.500 – 1.500 Jahren gegründet wurde, war die Stadt nacheinander von hinduistischen, buddhistischen und angkorischen Einflüssen geprägt.
Der Geschichtspark Si Thep ist damit Zeugnis der kulturellen und religiösen Traditionen, die, von Indien kommend, vom Dvaravati-Reich in Zentralthailand übernommen wurden. Zwischen dem 6. und 10. Jahrhundert führte dieser kulturelle Austausch zu besonderen künstlerischen und architektonischen Einflüssen, die sich auch in die umliegenden Regionen ausbreitete. Die Fundstücke aus dieser Zeit werden der hinduistischen und buddhistischen Kunst zugeordnet.
Ab dem 11. Jahrhundert war der Aufstieg des Königreichs Angkor in Si Thep zu spüren. Nachdem die Stadt in das Khmer-Reich aufgenommen wurde und erst als Zentrum diente, verlor sie ab dem 13. Jahrhundert stark an Einfluss. Neue Königreiche im Chao Phraya Flussdelta waren im Aufschwung: so gewannen erst Sukothai, später dann Ayutthaya, zunehmend an Einfluss. Und obwohl Si Tep einst als einer der größten Stadtstaaten Zentralthailands galt, wurde die Stadt unter dem Aufkommen der neuen Königreiche schließlich aufgegeben und dem Verfall überlassen.
Die Forschung in Si Thep
Prinz Damrong Rajanubhab war 1905 für die „Wiederentdeckung“ der vergessenen historischen Stadt Si Thep verantwortlich. Nachdem seine Nachforschungen erst erfolglos blieben, wurde er von der lokalen Bevölkerung schließlich zu der legendenbehafteten Stätte geführt. Doch erst gut 30 Jahre später wurde eine großangelegte archäologische Untersuchung des Geländes vorgenommen. Der Archäologe H.G. Quaritch Wales durchsuchte den historischen Park und rekonstruierte den Grundriss der Stadt.
Neben den Skulpturen aus der Dvaravati-Zeit wurden mehrere Bilder der Hindu-Götter Vishnu, Krishna und Surya entdeckt. Diese werden im Nationalmuseum von Bangkok ausgestellt.
Aufbau und Struktur der historischen Stadt
Die kulturelle Verflechtung der buddhistischen und hinduistischen Einflüsse lässt sich aus dem Aufbau der historischen Stadt ablesen, besteht diese doch aus drei Teilen, die die Dvaravati-Kultur vom 6. bis 10. Jahrhundert repräsentieren. Die erste der drei Komponenten von Si Thep, die von der UNESCO anerkannt wurden, besteht aus der inneren Stadt (Muang Nai) und äußeren Stadt (Muang Nok). Unter die zweite Komponente des Weltkulturerbes wird das historische Monument Khao Klang Nok gefasst, das älteste Dvaravati-Monument. Die dritte Komponente des Geschichtsparks stellt das buddhistische Höhlenkloster Khao Thamorrat dar.
Tourismus in Si Thep
Neben den großen Geschichtsparks von Sukhothai und Ayutthaya ging Si Thep bislang etwas unter und verzeichnete im Vergleich nur wenige Besucher. Dies kann auf die Kulturpolitik zurückgeführt werden, da die Stadt aufgrund der Dvaravati-Kunst und der Khmer- Einflüsse nicht denselben thailändischen Identitätsstatus genießt wie die archäologischen Überreste der späteren Königreiche Sukhothai oder Ayutthaya. Doch aufgrund der offiziellen Anerkennung als thailändisches UNESCO-Weltkulturerbe im Jahr 2023 lassen sich bereits starke Besucherzuwächse verzeichnen.
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