Zerklüftete Kalksteinformationen, liebliche Hügel- und beeindruckende Berg- und Waldlandschaften – die Ha Giang Region bietet Ihnen eine Bergszenerie, die abwechslungsreicher nicht sein kann. Sie ist aber auch Heimat vieler ethnischer Minderheiten und Bergvölker wie der Dao, H’mong, Tay oder Nung, deren traditionelle Lebensweise Sie spätestens beim Besuch ihrer bunten Märkte kennenlernen werden. Naturliebhabern und Wanderfans können wir diesen weniger besuchten Teil Vietnams nur ans Herz legen.
Region der nördlichen Superlative
Die Provinz Ha Giang liegt im äußersten Norden Vietnams. Ihre gleichnamige Hauptstadt ist die nördlichste des Landes und steht auf etwa 700 Metern am Fluss Son Lo. Angesichts dieser Lage erschließt sich der Beiname „Dach Vietnams“ schon fast von selbst. Überwiegend von Landwirtschaft geprägt, ist dieser Landstrich zugleich auch Grenzgebiet zum südchinesischen Yunnan. Sie erreichen die bevölkerungsärmste Provinz Vietnams über eine recht kurvenreiche Straße, von Hanoi aus liegt sie etwa eine halbe Tagesreise entfernt.
Ha Giang ist Vielfalt in Natur und Tradition
Alle guten Dinge sind drei – wer die Ha Giang Region bereist, tut dies meist mit triftigem Grund: atemberaubende Natur, Ruhe und Abgeschiedenheit sowie vietnamesische Tradition hautnah. Daraus ergibt sich ein Dreiklang der Erholung, der ausgedehnte Wanderungen auf kleinen Pfaden und Kultur pur mit sich bringt. Planen Sie genügend Zeit ein, denn am liebsten würde man nach jeder Kurve anhalten, so schön ist es hier.
Ha Giangs Naturerlebnisse
Saftig grüne Reisterrassen, pink blühende Orchideen und ockerleuchtende Karstformationen. Allein das Farbenspiel ist überwältigend. Genießen kann man es zum Beispiel auf dem Karstplateau Don Vang. Seit 2010 ist das Gebiet ein grenzübergreifender UNESCO Geopark, der mit 80% überwiegend aus Kalk besteht. Seine Fossilien zeugen vom uralten Leben vor 400 – 600 Millionen Jahren. Im Tal Quan Ban, das auch Himmelspforte genannt wird, genießen Sie nicht nur den Blick auf die schier in den Himmel ragenden Reisterrassen, hier gilt es auch, Grotten und Höhlen zu erkunden. Wer hoch hinaus möchte, fährt auf den Ma Pi Leng Pass – nicht nur für Fotografen ein Highlight.
Die Märkte von Ha Giang
Wirklich hautnah erleben Sie die 13 verschiedenen Ethnien und Bergvölker am besten an einem Sonntagmorgen. Denn dann finden in den Orten die Märkte statt – ein farbenfrohes Treiben, während dem Sie nicht nur Lebensmittel erstehen, sondern auch traditionelles Kunsthandwerk bestaunen können. Für seinen Markt bekannt ist etwa das Dorf Dong Van. Der größte Markt findet jedoch in Meo Vac statt. Tauchen Sie ein in die Vielfalt – aber wundern Sie sich nicht: Es ist „tierisch“ was los, auch Schweine, Rinder und Hühner wechseln hier ihre Besitzer.