Die Zitadelle der Ho Dynastie wird auch „Tay Do Castle“ genannt. Sie war Anfang des 15. Jahrhunderts Herrschersitz des vietnamesischen Kaisers. Heute ist die Anlage eines von acht UNESCO Welterben in Vietnam und daher ein attraktives Reiseziel.
Die Historie der Zitadelle der Ho Dynastie
Von 1400 – 1407 war die Zitadelle zur Zeit der Ho Dynastie Herrschersitz des vietnamesischen Kaisers. Allerdings bereits 1407 überfiel die chinesische Ming Armee Vietnam mit etwa 500.000 Männern und beendete die Herrschaft der Ho Dynastie. Somit überdauerte die Ho Dynastie nur wenige Jahre und ist damit die kürzeste in der vietnamesischen Geschichte.
Die Anlage liegt in der Provinz Thanh Hoa, etwa 150 Kilometer südlich der vietnamesischen Hauptstadt Hanoi. Umgeben von Bergen und Flüssen hatte die Zitadelle strategisch eine sehr wertvolle Lage. Darüber hinaus war sie hervorragend zu verteidigen. Die günstige Lage mit einer ausgezeichneten Anbindung auf dem Seeweg machte sie zu einem besonderen militärischen Stützpunkt.
Die besondere Architektur der Anlage
Die Architektur der Zitadelle ist einzigartig, da sie komplett ohne Mörtel errichtet wurde. Dadurch zeugt sie noch heute von den beeindruckenden Baukünsten der damaligen Baumeister. Zudem sind die mächtigen Außenmauern teilweise bis zu acht Metern hoch. Sie bestehen aus massiven Steinquadern, die aus den Bergen der Umgebung herangebracht wurden. Ein weiterer interessant zu beobachtender Punkt, ist die Beeinflussung des Baus von den Erkenntnissen aus der chinesischen Raumharmonielehre Feng Shui.
Die Außenmauern erstrecken sich über eine Länge von 880 Metern. Zwischendurch wurden zu allen Himmelsrichtungen hin wuchtige Tore erbaut, welche bis zu 10 Metern hoch und 35 Metern breit sind. Das spektakulärste ist das Südtor, das bis heute noch gut erhalten ist und von Besuchern bewundert werden kann. Die restlichen Teile der Anlage bestehen zwar nur noch aus Ruinen. Dennoch können die Ausmaße der Anlage weiterhin gut erahnt werden.
Die touristische Bedeutung der Zitadelle der Ho Dynastie
20 Hektar der insgesamt 140 Hektar großen Anlage wurden 2011 zum UNESCO Weltkulturerbe erklärt. Der damalige Parlamentspräsident Nguyen Sinh Hunh unterstrich bei der Ernennung zum Weltkulturerbe die Bedeutung der Stätte für die vietnamesische Kultur. Dabei nutzte er folgende Worte:
Es ist eine Ehre für die Bewohner in der Provinz Thanh Hoa und die Vietnamesen. Die Zitadelle der Ho-Dynastie und andere immaterielle Kulturstätten markieren die vielfältige Kultur des vietnamesischen Volkes. Dadurch können Partner weltweit ein besseres Verständnis für das Land und die Menschen in Vietnam entwickeln.
Nguyen Sinh Hung
Seither wird die Zitadelle als touristisches Ziel vermarktet und ist ein attraktives Reiseziel für in- und ausländische Touristen geworden. Dadurch aber auch durch den guten Erhalt der Mauern und des Südtores können Jahr für Jahr steigende Besucherzahlen verzeichnet werden.