Am Ufer des Chao Praya lässt eine thailändische Prinzessin ein lotusförmiges Boot aus Bananenblättern ins Wasser. Abend für Abend schickt sie es mit einer angezündeten Kerze an das andere Ufer, um ihrem Geliebten eine Botschaft zu senden. So besagt es eine der vielen Mythen, welche sich um den Ursprung des Loi Krathong Lichterfest in Thailand ranken. Heute zählt es zu einem der schönsten Feste des Landes.
Von Königen und Wassergeistern
Den Ursprung soll das Lichterfest in Sukhotai, der ehemaligen Hauptstadt Thailands, gefunden haben. Ein König entdeckte einst ein reich verziertes Schiffchen einer seiner Hofdamen auf dem Wasser. Er war von diesem Anblick so verzaubert, dass er die Hofdame, welcher das Schiffchen gehörte, zur Frau nahm und ab diesem Tag an jedes Jahr ein Fest veranstaltete.
Die bunten und romantischen Legenden über die Wurzeln des Loi Krathong sind zahlreich. Am wahrscheinlichsten ist aber, dass es seinen Ursprung im Hinduismus hat. Jetzt wird das Fest am Tag des Vollmonds, im zwölften Monat des traditionellen thailändischen Lunisolarkalenders im ganzen Land gefeiert.
Nach den starken Monsunregen im Spätsommer sind die Flüsse aufgewühlt und werden zu einer Bedrohung für die Reisbauern und ihre Ernte. Die Thais bringen am Lichterfest ein Opfer für die Götter. Sie wollen die Wassergeister und die Wassergöttin Mae Khongkha besänftigen.
Ein Fest für die Sinne
An diesem religiösen Festtag steigen unzählige schwebende Fackeln in den Himmel und bieten einen überwältigenden Anblick. Genauso atemberaubend ist das Lichtermeer auf den Gewässern und Flüssen Thailands.
Die Thais basteln die kleinen Boote, die sogenannten Krathongs, aus Bananenblättern und schmücken sie mit Blumen und Kerzen. Darüber hinaus werden sie zu Ehren der Götter mit weiteren Beigaben, wie Räucherstäbchen, Münzen und Essen gefüllt.
Das schwimmende Floß wird dann auf seine Reise geschickt und Sünden und Unheil davongeschwemmt. Liebespaare vertrauen dem Schiffchen ihre geheimen Wünsche an und schwören sich am Ufer ewige Liebe.
Ein thailändisches Sprichwort besagt, je länger man das Kerzenlicht auf dem Wasser sehen kann, umso größer ist das Glück im folgenden Jahr.
Aber nicht jedem Boot ist eine friedliche Reise vorherbestimmt. Sie werden von der ärmeren Bevölkerung wegen den Münzen gerne aus dem Wasser gefischt, doch wirklich verärgert ist niemand darüber. Es ist eine gute Tat, entweder für die Geister im Jenseits, oder die Menschen im Diesseits. Und das wird im nächsten Leben belohnt, glauben die Thais.
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